Der Feind auf deinem Teller - wie erkennst du eine Lebensmittelunverträglichkeit?

Viele betrifft es, doch oft tappen Betroffene im Dunkeln und sind ratlos oder merken gar nicht, dass sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben. In unserem Team sind Matthias und ich davon betroffen. In diesem Beitrag wollen wir dir zeigen, auf was der Körper alles reagieren kann und wie du deine Symptome deuten kannst.

Mehrmals am Tag nehmen wir Lebensmittel zu uns. Im besten Fall im Abstand von 4 bis 6 Stunden und 2 bis 3 Mahlzeiten pro Tag. In diesem Rhythmus hat unser Körper ausreichend Zeit für die Nahrungsaufnahme, Nahrungsverwertung und Nahrungsverdauung. Doch in der Realität sieht dies meist anders aus. Verführt von der Industrie nehmen wir Zwischenmahlzeiten wie beispielsweise Nervennahrung und Stimmungsfüller zu uns. Diese haben wenig mit „satt machen“ zu tun, wofür Nahrungsmittel eigentlich gedacht sind.

Wie merke ich, welche Nahrungsmittel bei mir Beschwerden hervorrufen?

Diese berechtigte Frage ist gerade am schwierigsten zu beantworten. Wenn du deine Nahrungsaufnahme mit einem Ernährungstagebuch reflektierst, stellst du schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist. Denn oft essen wir Lebensmittel nicht einzeln, sondern kombinieren diese miteinander, sodass es nahezu unmöglich ist herauszufinden, welches für ein mögliches Unwohlsein verantwortlich ist. Zudem gibt es noch den Unterschied zwischen einer Sofortreaktion und einer verzögerten Reaktion, die bis zu drei Tage nach dem Essen auftreten kann. Du siehst, das macht das Ganze noch schwieriger.

Lactose-Intoleranz
Bei einer Lactose-Intoleranz fehlt den Betroffenen das Enzym Lactase, um die Lactose im Körper aufzuspalten. Die häufigsten Symptome können Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Darmwinde und/oder Völlegefühl sein. Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit oder Herzrasen werden sehr selten mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit in Verbindung gebracht. Wenn du mehr über Lactose-Intoleranz wissen möchtest, dann informiere dich auf dieser Seite.

Milcheiweißallergie
Bei dieser Unverträglichkeit reagiert der Körper mit einer Immunreaktion auf die Proteine in der Milch. Diese sind nicht nur in Kuhmilch, sondern auch in Milch anderer Säugetiere wie Ziegen, Schafe oder Pferde enthalten. Der Körper kämpft mit IgE-Antikörpern gegen das Fremdeiweiß an und schüttet Histamin aus. Dieses erhöht das vorherrschende Histamin im Körper. Isst du viele histaminhaltige Lebensmittel, ist es naheliegend, auch auf Histamin empfindlich zu reagieren. Eine Milcheiweißallergie tritt meist bei Babys oder Kleinkindern auf. Im Erwachsenenalter tritt eher eine Lactose-Intoleranz auf. Jedoch können auch Erwachsene eine Milcheiweißallergie entwickeln. Schlägt bei dir der normale Lactosetest nicht an, aber du hast beim Verzehr von tierischen Milchprodukten Symptome, sollte eine Milcheiweißunverträglichkeit in Betracht gezogen werden. Klicke auf diesen Link, um dich umfassender zu informieren.

Fruktose-Intoleranz
Fruktose-Intoleranz ist bei Vielen noch nicht so bekannt, obwohl in Deutschland jeder dritte Erwachsene wissentlich oder unwissentlich davon betroffen ist. Grund dafür ist, dass in vielen verarbeiteten Lebensmitteln eine große Menge an künstlich hergestellter Fruktose enthalten ist. Zudem ernähren wir uns viel kohlenhydrathaltiger als früher. Kohlenhydrate werden vom Körper in Zucker umwandelt. Diesen Überschuss an Fruktose können wir gar nicht verstoffwechseln und unser Körper reagiert darauf. Selten kann zu den Symptomen ein Zusammenhang festgestellt werden. Neben denselben Symptomen wie bei Lactose-Intoleranz kann diese Unverträglichkeit für ein schwaches Immunsystem, gerötete Haut, Gelenkschmerzen, niedrige Eisenwerte oder auch Heißhunger auf Süßes verantwortlich sein. Mehr zu diesem Thema erfährst du hier.

Sorbit-Intoleranz
Ähnlich wie die Fructose-Intoleranz reagiert man bei einer Sorbit-Intoleranz auf Zucker. Jedoch ist es in diesem Fall speziell der Zuckeralkohol. Bei den Lebensmittelzusatzstoffen ist Sorbitol bekannt als E240. Dies wird gerne zum Süßen von Diabetikernahrung verwendet. Jedoch verwendet die Industrie es auch gerne als Feuchthaltemittel oder zum Haltbarmachen von Lebensmitteln. Die Verstoffwechselung findet im Normalfall im Dünndarm statt. Ist der Stoffwechsel jedoch gestört, findet der Prozess erst im Dickdarm statt. Die bakterielle Gärung sorgt für vermehrte Gasbildung, was als Blähungen empfunden wird. Wie bei allen anderen Unverträglichkeiten zeigen sich auch hier Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und/oder Völlegefühl als Symptome.
Mehr zur Sorbit-Intoleranz erfährst du hier.

Sacharose-Intoleranz
Diese Unverträglichkeit zählt ebenfalls zu den Zuckerunverträglichkeiten. Hier wird speziell auf Haushaltszucker oder Malzzucker reagiert. Die häufigsten Symptome, die zu erkennen sind, gleichen der Fructose- und Sorbitunverträglichkeit. Über diesen Link kannst du dich mehr hierzu informieren.

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
Zöliakie ist eine genetisch bedingte Unverträglichkeit auf das vorhandene Gluten in vielen Getreidesorten. Bei 30-35 % der Deutschen besteht genetisch bedingt ein erhöhtes Risiko. Jedoch entwickeln nur 2 % das Vollbild dieser Unverträglichkeit. Im Alter zwischen 1 und 8 Jahren oder 30 und 50 Jahren ist das Auftreten am häufigsten festzustellen. Frauen sind häufiger davon betroffen. In diesem Fall wird auf das Klebereiweiß im Getreide reagiert. Diese Reaktion ruft eine Entzündung der Darmschleimhaut hervor, wodurch die Darmzotten sich zurückbilden. Dadurch können die Nährstoffe nicht mehr richtig in den Körper transportiert werden und es entsteht mit der Zeit ein Nährstoffdefizit und Mangelerscheinungen treten auf. Die Hauptsymptome sind hier Durchfall, Blähungen, gespannter Bauch. Weiterhin klagen Betroffene über Gewichtsverlust, Blässe, Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Bei Kindern kann es sogar zu Wachstumsproblemen kommen.
Möchtest du tiefer in das Thema einsteigen, dann klicke auf diesen Link.

Brot ist oft eine besondere Herausforderung, wenn man sich Glutenfrei ernährt. Wir haben im Blog leckere Rezepte für Brot die mit Sicherheit gelingen. Schau doch gleich mal rein!

Histamin-Intoleranz
Wenn du unseren Blogbeitrag vom letzten Monat gelesen hast, konntest du dir bereits ein Bild über Histamin-Unverträglichkeit machen. Ebenfalls haben wir aufgelistet, was zusätzliche Auslöser sein können. Die Symptome können sich zeigen in:

  • Haut (Nesselsucht, Juckreiz)
  • Gehirn (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen)
  • Herz-Kreislauf-System
  • Magen-Darm-System
  • Regelschmerzen
  • Atemwege (Laufende/verstopfte Nase, Asthmaanfall)

Über diesen Link gelangst du zur tieferen Erklärung dieser Unverträglichkeit.

No-Go für Alkohol-Allergiker.

Alkohol-Intoleranz
Als Alkohol-Intoleranz oder Ethanolunverträglichkeit versteht man, wer an einer Alkoholabbaustörung leidet. Diesen Menschen fehlt das Enzym, um den Alkohol im Körper abzubauen. Das Blöde an dieser Unverträglichkeit ist, dass der Körper sehr heftig auf den Alkohol reagiert und diesen nur sehr langsam abbauen kann. Beides sorgt dafür, dass giftiges Acetaldehyd angesammelt wird. Bekannter ist dies unter der Bezeichnung Acetaldehyd-Syndrom (Flush-Syndrom). Die Symptome hier sind rotes Gesicht, erhöhte Herzfrequenz, Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Herz-Kreislauf-Beschwerden. Leicht lässt sich die Abbaustörung über ein Blutbild feststellen. Ausführliche Informationen zu dieser Unverträglichkeit kannst du hier nachlesen.

Horror der Nuss-Allergiker, die Nuss!

Nuss-Allergie
Hasel- und Walnüsse sind die in Deutschland verbreitetsten Allergien gegen Nüsse. Auf Platz 2 sind die Erdnüsse. Je nach Sensitivität können sich leichte Symptome wie Kribbeln, Jucken oder Brennen auf Zunge, Lippen oder Rachen zeigen. Neurodermitisschübe und verengte Bronchien sind ebenfalls oft festzustellen. Stärkere Reaktionen zeigen sich auf der Haut durch Ausschlag, Atemnot, Magen-Darm-Problemen oder auch Probleme mit dem Herz-Kreislauf, sowie weitere Symptome sind möglich. Diese kannst du auf dieser Seite nachlesen.

Wie du feststellen konntest, sind die Symptome der einzelnen Unverträglichkeiten oft gleich oder ähneln sich sehr. Über den Tag verteilt nehmen wir verschiedene Lebensmittel zu uns. Häufig auch kombiniert, was das Aufdecken sehr schwierig macht. Mit unserer App kannst du ganz leicht dein Ernährungstagebuch protokolieren. Lade dir die App doch gleich runter, sofern du sie noch nicht nutzt!

Möchtest du über die App eine Warnung erhalten, welche Lebensmittel Allergene enthalten, auf die du reagierst? Schreib uns deinen Wunsch gerne per Mail oder trage es hier ein!


Was konntest du für dich aus diesem Beitrag herausziehen oder hast du ähnliche Erfahrungen gesammelt? Schreibe uns deine Geschichte gerne an info@speisekammer.app.